Lernort Natur Aktion der Hegegemeinschaft Knüll
Der Mensch hatte schon immer ein besonderes Verhältnis zum Wald. Jahrtausendelang diente er vor allem als Lieferant von Brennholz, Bauholz und Nahrung. Zusätzliche Bedeutung erfährt er in unserer Zeit auch als Raum zur Erholung des stressgeplagten Menschen. Dennoch ist das Wissen um die Rolle des Waldes, seine Bedeutung für den Menschen und als eines der größten Ökosysteme erstaunlich gering. Es wäre schade, wenn unsere Kinder den Wald nur mehr aus dem Fernsehen oder den Märchen kennen würden und sich der einzige Besuch in diesem Naturraum auf den Waldtag „Lernort Natur“ in der Grundschule beschränkt.
Mit Jägern durch den Wald
Die Hegegemeinschaft Knüll lädt seit über 20 Jahren die Viertklässler, von jetzt mittlerweile fünf Schulen, zu den Waldtagen „Lernort Natur“ ein. Woran erkennt man das Alter eines Baumes? Was ist der Unterschied zwischen Rehwild und Rotwild? Wozu dient die Jagd? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigten wir die Schüler.
Wir wollen kein Tannenzapfenwerfen veranstalten, sondern den Kindern etwas beibringen. Uns ist es wichtig, dass die Kinder ein Verständnis dafür entwickelten, warum es notwendig ist, Tiere zu jagen, um so den Wildbestand zu regulieren.
Am vergangenen Dienstag wurden die Viertklässler der Astrid-Lindgren-Schule Malsfeld, der Georg-August-Zinn-Schule Morschen und Martin-Luther-Schule Heinebach mit einem Bus an die Heinrich Bär Hütte im Wald von Morschen gefahren. Die Schüler aus Remsfeld und Rengshausen hatten am Mittwoch ihren Waldtag „Lernort Natur“ an der Exberghütte im Wald bei Remsfeld. Auch hier hat die Hegegemeinschaft die Busfahrt organisiert und die Kosten übernommen Die Mitglieder der Hegegemeinschaft Knüll hatten, wie jedes Jahr, einen Erlebnispfad errichtet, um den Kindern das Tier- und Pflanzenleben im Wald näherzubringen.
An verschiedenen Stationen erklärten die Mitglieder der Hegegemeinschaft, bestehend aus Jägern und Förstern, den Grundschülern die Wildtiere, die verschiedenen Baumarten und die Holznutzung. Auch ein Informationsstand zur landwirtschaftlichen Nutzung der Feldflur war vorhanden. Informationen zur Jagd wurden nicht ausgelassen. Am Stand von Stefan Preis erfuhren die Schüler, dass der Wolf teilweise 60 Kilometer in einer einzigen Nacht zurücklegt und sein Gehör bis zu neun Kilometer weit reicht. Langweilig wurde es den Grundschülern dabei jedenfalls nicht.
In den Pausen wurden gegrillte Würstchen und kalten Getränken gereicht. Der Lernort Natur Wagen des KJV Ziegenhain ist mit seinen vielen Präparaten eine wertvolle Hilfe. Am Ende der Veranstaltung wurden alle mit einem Donut belohnt und die Schüler erhielten eine, vom Wildpark Knüll spendierte, Freikarte.
Großen Dank an Stefan Kieslinger, der den Lernort Natur Wagen bewegt hat und an Philipp Götzmann, der Essen und Trinken und den Bustransfer organisiert hat.
Bedanken möchte ich mich auch bei den Akteuren, die an der Heinrich Bär Hütte mit mir im Einsatz waren: Christian Darmann (Revierleiter Morschen), Mirko Jablonski, Frank Eberhardt, Dirk Gronostay, Manfred Deist, Stefan Preis, Falk Strandt, Florian Bernshausen und Heinz Kaiser. Vielen Dank an den Kreis, der die Veranstaltung mit 400 € unterstützt hat.
Bericht: Gerhard Becker, Fotos: Stefan Preis